Zwischen Erinnerungen und Fotografie – Eine Reise von Florida, über New Mexico zur Texas School
Die USA-Reise stand wieder ganz oben auf meiner Liste. In diesem Jahr wollte ich endlich mal wieder in unsere alte Heimat, nach New Mexico. Im letzten Jahr habe ich Jenny während der Texas School of Photography kennengelernt, und wir wurden sofort beste Freundinnen. Wir vereinbarten, dass ich sie dieses Jahr besuchen würde. Während unserer Planung für die Texas School lud ich Jenny ein, gemeinsam mit mir nach New Mexico zu fliegen. So stand die Reise ganz unter dem Motto: Zwischen Erinnerungen und Fotografie.
Gesagt, getan. Bereits 2022 buchte ich meinen Flug nach Orlando, Florida, zu Jenny E Photography. Manchmal trifft man im Leben Menschen, die man für immer ins Herz schließt, und das ist bei Jenny in so kurzer Zeit passiert. Gemeinsam buchten wir unsere Flüge nach El Paso und Dallas.
Die Texas School of Photography verspricht, dass man in dieser einen Woche Freunde fürs Leben findet. Und genau das ist auch passiert.
Erste Station: Florida
Am 15. April flog ich von Frankfurt nach Orlando. Der Flug kam mir überraschend kurz vor, nur 10 Stunden. Früher, als wir noch in New Mexico lebten, waren wir normalerweise etwa 24 Stunden mit Zwischenstopps und Fahrzeiten unterwegs, wenn wir nach El Paso flogen.
Ein Herzliches Wiedersehen
Jenny holte mich am Flughafen in Orlando ab. Wir trafen uns im Flughafengebäude und es fühlte sich an, als hätten wir uns gestern erst gesehen. Es war sehr herzlich. Während der 1,5-stündigen Fahrt zu ihrem Zuhause in Ocala hatten wir viel zu erzählen. Unterwegs machten wir einen Zwischenstopp bei TacoBell, da ich diese Kette liebe. Schade, dass es sie nicht in Deutschland gibt.
Bei Jennys Zuhause erwarteten uns ihr Mann und ihre beiden Jungs. Sie leben in einer wunderschönen ländlichen Gegend am Stadtrand von Ocala, umgeben von viel Grün, riesigen Bäumen und tollen Häusern. Ihr Garten wird kaum genutzt, es gibt keine Sitzecke, nur Rasen, Pflanzen und Bäume. Schon als wir in New Mexico waren, ist uns aufgefallen, dass Amerikaner nicht gerne draußen im Freien sitzen.
Ich kam mit einem leeren Koffer an, damit ich einkaufen gehen konnte. Ich hatte eine Liste mit Dingen, die ich kaufen wollte. So fuhren wir am Sonntag, den 16.04., nach einem Spaziergang zum Einkaufen. Die Jungs fuhren mit ihrem Vater zu ihrem Wochenendhaus an einem See, wo sie an alten Motorrädern herumschraubten und den Tag verbrachten.
Schon am ersten Tag war ich im Shopping-Paradies und konnte den Großteil meiner Liste abarbeiten. Für die Pyjama-Party an der Texas School haben wir uns jeweils das gleiche Nachthemd gekauft, um im Partnerlook zu gehen.
Eine Geburtstagsüberraschung
Am Dienstag war mein Geburtstag. Jenny hatte zu tun, und die Jungs waren in der Schule. Nachdem Jenny ihre E-Mails und Fotos bearbeitet hatte, fuhren wir zu einer Schule, wo sie ein kleines Mädchen fotografieren sollte. Ich half ihr dabei. Anschließend fuhren wir in ihr Studio, um es für ihre Headshot-Session mit drei Immobilienmaklern vorzubereiten. Ich durfte als Model einspringen. Wir probierten verschiedene Lichtsituationen aus, bevor die drei Herren ankamen. Die Session verlief schnell und wir hatten viel Spaß. Einer der Makler plant in diesem Jahr eine Motorradtour durch Europa und möchte mich in Deutschland besuchen. Ich bin gespannt.
Am Abend wurde ich nach dem Abendessen mit einem Geburtstagsständchen und einer köstlichen Geburtstagstorte überrascht.
Am Dienstag Abend fuhren wir nach Orlando, um an einem Treffen der Professional Photographers of Florida teilzunehmen. Dort trafen wir andere Fotografen und nahmen an einem Workshop für Fashion-Fotografie teil. Der Austausch mit anderen Fotografen war sehr inspirierend. Wir konnten wertvolle Tipps und Tricks teilen und neue Kontakte knüpfen.
Von Florida nach New Mexico, unterwegs in die alte Heimat
Jenny hatte mir schon 2022 erzählt, dass sie noch nie in New Mexico gewesen war. Als ich meine Reise plante, kam mir die Idee, meine alte Heimat in Alamogordo nach sechs Jahren wieder zu besuchen. Ich erzählte Jenny davon und sie war sofort begeistert und sagte, sie würde mich begleiten.
Am 19. April flogen wir nach El Paso und wurden am Flughafen von meiner Freundin Tina und ihrer Schwester abgeholt. Es war wunderbar, sie nach fast sechs Jahren wiederzusehen.
Auf dem Weg nach Alamogordo machten wir einen kurzen Zwischenstopp in Orogrande, wo nun die „Aliens“ Einzug gehalten haben. Als wir schließlich in Alamogordo ankamen, stoppten wir in ein authentisches mexikanisches Restaurant. Ich hatte die mexikanische Küche und vor allem Chile sehr vermisst und bestellte mir Chile Rellenos. Natürlich gab es eine Margarita dazu.
Alamogordo und White Sands – Auf den Spuren der Erinnerung
Während der Zeit hier blieben wir bei Tina, Tina Beltran Photography, und ihrem Mann Bobby, der sich gerade von einer Hüft-OP erholte. Leider konnte Tina deshalb nicht mit uns die Gegend erkunden.
Am Donnerstagabend wollte ich unbedingt mit Jenny nach White Sands fahren. Dieser Ort war während meiner Zeit in Alamogordo sowas wie mein zweites Fotostudio, denn ich hatte dort viele Fotoshootings gemacht. Bevor wir dorthin fuhren, machten wir am Morgen einen Spaziergang im Foothillpark und aßen zu Mittag im Golfkurs, wo wir Huevos Rancheros mit Chile genossen. Anschließend besuchten wir alte Freunde, Karl und seine Frau Kim.
Ich zeigte Jenny unser Haus, wo wir gewohnt hatten. Es war ein sonniger Tag mit einem klaren blauen Himmel. Wir besuchten das Visitor Center und fuhren dann in den Nationalpark. Jenny war beeindruckt von den endlosen Sanddünen und der beeindruckenden Wüstenlandschaft. Wir erkundeten verschiedene Pfade, einen Picknickplatz und suchten uns schließlich einen Platz auf den Dünen, um mit unseren Kameras zu spielen und auf den Sonnenuntergang zu warten. Es war warm genug, um barfuß zu laufen. Als die Sonne tiefer sank und das Licht wunderschön orange wurde, wurde der Sonnenuntergang schnell. Wir probierten verschiedene Techniken und Objektive aus, um die beste Aufnahme zu bekommen.
Obwohl der Sonnenuntergang aufgrund des wolkenlosen Himmels nicht so spektakulär war wie erhofft, hatte ich dennoch einen Favoriten unter meinen Fotos.
Nach unserer Rückkehr zu Tina und Bobby wurden wir mit einem leckeren Abendessen begrüßt, es gab natürlich Chile. Wir brachten Wein mit und genossen den Abend auf der Terrasse.
Sightseeing
Am nächsten Tag zeigte ich Jenny Ruidoso und das Inn of the Mountain Gods. Auf dem Rückweg aßen wir in einem Restaurant namens „Old Roadhouse“, das Gerichte der amerikanischen Ureinwohner anbietet. Wir bestellten uns jeweils einen Teller mit verschiedenen Köstlichkeiten, um alles ausprobieren zu können. Es war scharf, aber unglaublich lecker.
Abends entspannten wir uns in einer Brauerei und lauschten einer Live-Frauenband, während wir draußen saßen.
Am Samstag lud uns Tina zu einem Ausflug nach Cloudcroft ein. Wir besuchten die Lodge in Cloudcroft, bevor wir in einer Pizzeria aßen, in der Jenny das angeblich leckerste Bier ihres Lebens trank. Die Pizza war natürlich mit Chile, das typisch für die Region ist. Nachdem wir uns gut gestärkt hatten, zeigten wir Jenny Cloudcroft, eine kleine Stadt in den Bergen mit netten kleinen Geschäften. Tina kaufte uns drei silberne Ketten mit Anhängern in Form der Umrisse von New Mexico als schöne Erinnerung.
Unser Ticket für White Sands war immer noch gültig, also beschlossen wir, einen weiteren Sonnenuntergang dort zu erleben. Das Wetter war zwar bewölkt, aber wir wagten es trotzdem. Als wir ankamen, war kaum ein Lüftchen zu spüren. Wir sahen viele Familien, die die Zeit dort genossen. Die Kinder rutschten auf ihren Schüsseln die Dünen hinunter, es gab Musik und der Duft von Gegrilltem lag in der Luft. Wir bahnten uns unseren Weg über die Dünen und warteten auf den Sonnenuntergang. Glücklicherweise gab es eine Wolkenlücke, die einen schönen Anblick versprach. Allerdings wurde es mit zunehmender Tiefe der Sonne immer windiger und wir mussten schließlich abbrechen, da der Sand uns ein Peeling verpasste.
Den Abend ließen wir erneut auf der Terrasse ausklingen. Es war so schön, meine Freundin Tina und ihren Mann wiederzusehen. Die Zeit in New Mexico war viel zu kurz, aber die Erinnerungen werden uns noch lange begleiten.
Die Texas School of Photography – Eine Woche voller Lernen und Spaß
Als Fotografin nehme ich an der Texas School of Photography teil, weil ich hier von meinen Idolen lerne und mich mit vielen Fotografen austauschen kann.
Am Sonntagmorgen begann unsere Reise zum Flughafen El Paso, begleitet von meiner Freundin Tina, von der ich mich nun schon wieder verabschieden musste. Nach dem Check-In trafen wir unerwartet auf Elizabeth, eine alte Bekannte vom letzten Jahr bei der Texas School. Sie war, gemeinsam mit ihrem Mann Michail, auch auf dem Weg zur Texas School.
Nach unserer Ankunft im Hotel, checkten wir ein, ich teilte mir das Zimmer mit Jenny, und registrierten uns für unsere jeweiligen Kurse. Die Vorfreude auf die kommenden Tage war groß. Wir waren dieses Jahr nicht im selben Kurs. Jenny war in der Klasse von Tim Walden und ich bei Tony Corbell (Tony hat drei US-Präsidenten, das Millennium Summit Meeting of World Leaders bei den Vereinten Nationen, Sportstars, fast 800 Bräute und Bräutigame und eine Handvoll NASA-Astronauten fotografiert.) und Rob Hull (Er bietet international Workshops an und moderierte erst kürzlich Fotoprogramme auf den griechischen Inseln, in Kolumbien, Panama, Costa Rica, Kanada und Irland. Für fortgeschrittene Fotografen hat Rob den Canon Advanced Shooter Workshop entwickelt und unterrichtet ihn.).
Die Woche begann mit einem gemeinsamen Abendessen für alle Teilnehmer, gesponsert von verschiedenen Unternehmen der Fotobranche. Es war eine großartige Gelegenheit, Fotografen aus der ganzen USA kennenzulernen und sich auszutauschen. Im Anschluss fand ein offizielles Willkommens-Meeting statt, bevor wir uns in unsere Klassen begaben. Der Unterricht am ersten Tag dauerte bis spät in den Abend hinein.
Intensive Lernerfahrungen und wertvolle Kontakte
Wir waren 25 Personen in der Klasse + zwei Wrangler (die fleißigen Helferlein) und natürlich Tony und Rob. Unsere Klasse hieß: “Between light and shadow” und die renommierten Fotografen Tony und Rob haben uns während dieser Woche die unterschiedlichsten Foto Sessions demonstriert. Ich habe viele Ideen für Lichttechnik und für mein Business bekommen. Besonders beeindruckend war Tony Corbells Bericht über seine Arbeit im Weißen Haus.
Das Beste an diesem Workshop war, dass wir Tony und Rob während einer Woche sehr nahe kamen und all unsere Fragen bezüglich Fotografie und Business beantwortet wurden. Auch in Zukunft sind wir mit beiden vernetzt und können uns jederzeit an sie wenden. Ist das nicht genial?
Ja, du hast richtig gelesen, wir haben eine Woche lang von den Besten gelernt. Jeden Morgen trafen wir uns 8 Uhr in unserem Klassenzimmer im Hotel. Während der Mittagspause konnten wir die Trade Show, wo viele bekannte Fotografie-Ausstatter ihre Stände hatten, besuchen. Canon war auch unter diesen Ständen. Dort konnten wir die Kameras und Objektive reinigen und updaten lassen, ein super Service. Bei den anderen Händlern erhielten wir Informationen zu neuen Produkten (Prints, Hintergründe, Foto-Accessoires, alles, was das Fotografen-Herz höher schlagen lässt.
Nach der Mittagspause lernten wir weiter mit Tony und Rob. Wir lernten uns gegenseitig besser kennen und fanden schnell neue Freunde.
Ein paar Fotos, die während der Woche entstanden sind:
Deutsche bei der Texas School
Die Texas School of Photography befindet sich zwar in Texas, sie hat sich aber zur größten Fotografen-Schule der USA, wenn nicht sogar der Welt, entwickelt. Es kommen jedes Jahr Fotografen aus der ganzen USA und Kanada hier zum Lernen zusammen, und eine Handvoll Deutsche gibt es auch. Ich war allerdings eine von zwei, die extra dafür in die USA reisten, die anderen leben dort.
Direkt am Montag, während meiner Mittagspause beschloss ich, mir bei Whole Foods Market einen leckeren Salat zu holen, als mich vor dem Hotel eine Frau ansprach und fragte, ob ich auch laufen würde. Ich antwortete ihr, dass ich mir was zu Essen holen möchte. Dann meinte sie, ob sie einen kleinen Accent in meinem Englisch höre. Als ich ihr sagte, dass ich Deutsche sei, sagte sie, dann können wir auch auf Deutsch reden. So lernte ich Simone kennen, die ursprünglich aus Leipzig stammt, jetzt aber mit ihrer Familie in West Virginia lebt. Von da an trafen wir uns immer wieder. Und im Sommer kommt Simone mit ihrer Family nach Leipzig, wo wir uns wiedersehen werden.
Networking und Austausch
Die Texas School of Photography bietet nicht nur intensive Lernmöglichkeiten, sondern auch zahlreiche Events. Jeden Tag hatten wir die Gelegenheit, uns mit anderen Fotografen auszutauschen und neue Kontakte zu knüpfen. Die Trade Show, bei der verschiedene Anbieter ihre Produkte präsentierten, war eine wertvolle Informationsquelle für Neuheiten und Trends in der Fotografiebranche.
Die Woche war nicht nur von Lernen geprägt, sondern auch von gemeinsamen Aktivitäten und Feierlichkeiten. Es gab Abende mit Texas Barbecue, einer Pyjama-Party und einem Tradeshow-Abend. Diese Veranstaltungen boten die Möglichkeit, sich zu entspannen, zu feiern und die Gemeinschaft der Fotografen zu genießen.
Am letzten Tag der Texas School fand die Abschlussveranstaltung statt, bei der wir unsere Zertifikate erhielten. Nach einem letzten Mittagessen mit Jenny und einem Burger bei In-N-Out Burger traten wir die Heimreise an. Die Woche war geprägt von wertvollen Lernerfahrungen, neuen Freundschaften und bleibenden Erinnerungen. Ich bin dankbar für diese einzigartige Gelegenheit, mein Wissen zu erweitern und mich mit anderen Fotografen auszutauschen.
Fazit
Meine Reise unterwegs in die alte Heimat durch Florida, New Mexico und die Texas School of Photography war wie nach Hause kommen. Habe ich doch mit meiner Familie acht Jahre in Alamogordo verbracht. Das war unsere Heimat, die USA war während dieser Zeit unsere Heimat.
Von den herzlichen Wiedersehen mit Jenny in Florida bis zum Besuch meiner Freundin, Tina, in unserer alten Heimat in New Mexico und dem intensiven Fotografie-Workshop in Texas war jeder Teil der Reise einzigartig. Ich habe nicht nur wertvolle Lektionen über Fotografie und Business gelernt, sondern auch neue Freundschaften bei der Texas School of Photography geschlossen. Diese Reise wird für immer in meinen Erinnerungen bleiben.
Dieser Artikel entstand vor allem auch als Erinnerung an eine unvergessliche Zeit!
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