Corporate Influencer: Arbeit oder Freizeit? Wer profitiert wirklich?
Corporate Influencer sind Mitarbeitende, die ihre Unternehmen durch persönliche Beiträge auf Social Media vertreten. Doch viele stellen sich die Frage: Corporate Influencer: Arbeit oder Freizeit – Ist Corporate Influencing Teil meiner Arbeitszeit oder eher eine freiwillige Zusatzaufgabe? Und lohnt es sich wirklich?
In diesem Artikel sprechen wir mit zwei Corporate Influencern von Globus Koblenz – Kira Kristkeitz und Tommy – über ihre Erfahrungen, Herausforderungen und den Mehrwert für ihre Karriere.
📽️ Schau dir hier das Video-Interview mit Kira und Tommy an: Youtube
➡️ Mehr zum Thema: Was ist ein Corporate Influencer?
Corporate Influencer Arbeitszeit oder Freizeit: Wer besitzt die Rechte an den Inhalten?
Eine der zentralen Fragen rund um Corporate Influencing lautet: Wenn Mitarbeitende in der Arbeitszeit Inhalte erstellen, gehören diese dann dem Unternehmen oder ihnen selbst? Hier gibt es rechtliche Grauzonen, die Unternehmen und Corporate Influencer beachten sollten.
Inhalte, die während der Arbeitszeit erstellt werden:
- Unternehmen haben in der Regel die Nutzungsrechte an Inhalten, die während der Arbeitszeit und im Rahmen der Tätigkeit erstellt werden.
- Besonders in Bereichen wie Marketing oder HR kann das Teil der offiziellen Aufgabenbeschreibung sein.
- Beispiel: Ein Social Media Manager, der Beiträge für das Unternehmen erstellt, arbeitet offiziell für die Sichtbarkeit der Firma.
Inhalte, die in der Freizeit erstellt werden:
- Gehören grundsätzlich der erstellenden Person.
- Einschränkungen gibt es, wenn vertrauliche Unternehmensinformationen geteilt werden.
- Eine fehlende Regelung kann Unsicherheiten bei Mitarbeitenden schaffen.
Tipp: Unternehmen sollten klare Guidelines festlegen, ob Corporate Influencing ein fester Bestandteil der Arbeit ist oder ob es auf freiwilliger Basis geschieht.
➡️ Mehr dazu: Corporate Influencer Bilder: So setzt du dich richtig in Szene
Interview mit Kira Kristkeitz und Tommy von Globus Koblenz
Um einen Einblick in die Praxis zu geben, habe ich mit Kira Kristkeitz, Marketingleitung bei Globus Koblenz (Instagram: @kira.k.official), und Tommy (Instagram: @tommy.koblenz), Social Media Spezialist bei Globus Koblenz, gesprochen. Sie teilen ihre Erfahrungen als Corporate Influencer und geben wertvolle Tipps für andere Mitarbeitende. Hier gehts zum Video-Interview: Youtube
KS: „Wie seid ihr dazu gekommen, Corporate Influencer zu werden?“
Kira: „Valeria de Graaff hat uns unterstützt, unseren Account zu pushen. Sie hat uns angeboten, als Corporate Influencer mitzuwirken. Das habe ich gerne angenommen.“
KS: „Wurde das von eurem Unternehmen gezielt gefördert?“
Tommy: „Gefördert wurde es, aber nicht gefordert. Das ist der Unterschied. Es wurde uns freigestellt, dies zu tun, und wir machen es gerne.“
KS: „Welche Art von Content teilt ihr auf Instagram?“
Kira: „Ich bin jetzt bei Modehacks gelandet, was mir sehr viel Spaß macht, um meinen Followern zu zeigen, wie man Kleidung retten oder verbessern kann – und das für kleines Geld.“
KS: „Und für Globus?“
Tommy: „Verschiedenes – von lustigen Inhalten bis hin zu Aktionen. Wir bewerben anstehende oder vergangene Aktionen und verstecken Werbebotschaften in unterhaltsamen Videos.“
KS: „Erstellt ihr eure Beiträge während der Arbeitszeit oder in eurer Freizeit?“
Kira: „Meine Videos erstelle ich daheim, und die für Globus machen wir hier. Tommy schneidet sie auch während der Arbeitszeit.“
Tommy: „Ich persönlich mache nicht viel externen Content. Ich konzentriere mich auf den Content für Globus. Aber wir haben auch Community Management. Unsere Zahlen steigen ständig, sodass wir auch nach Feierabend kommentieren und reagieren müssen.“
KS: „Wem gehören die Inhalte?“
Tommy: „Wir haben einen Vertrag unterschrieben, in dem die Rechte abgetreten werden. Das sind Personenrechte, die im Regelfall so gültig sind, wie sie sind. Das bedeutet, dass die Inhalte Globus gehören – es sei denn, wir würden widersprechen.“
KS: „Was passiert mit den Beiträgen, wenn ihr das Unternehmen eines Tages verlassen solltet?“
Kira: „Die Inhalte bleiben online. Auch wenn ich das Unternehmen verlassen würde, würde ich nicht verlangen, dass Globus sie löscht, weil die Videos zum Erfolg des Unternehmens beigetragen haben.“
KS: „Was bringt euch persönlich Corporate Influencing? Hat es eure Karriere beeinflusst?“
Tommy: „Beeinflusst würde ich jetzt nicht direkt sagen, aber man wird öfter in der Stadt und im Markt erkannt.“
KS: „Welche Herausforderungen seht ihr in der Rolle eines Corporate Influencers?“
Kira: „Alles unter einen Hut zu bekommen – Familienleben, soziale Kontakte, ein Full-Time-Job und dann noch Social Media – das ist schon eine Herausforderung.“
KS: „Wie unterstützt euch Globus Koblenz dabei, als Corporate Influencer aktiv zu sein?“
Tommy: „Bei Globus ist es wichtig, sich an Richtlinien zu halten, z. B.: Was können wir sagen? Was dürfen wir nicht sagen? Was sollten wir besser nicht sagen?“
Kira: „Unsere Ideen werden direkt vom Geschäftsführer, Herrn Schlüter, unterstützt. Wir sind noch nie auf ein ‚Nein‘ gestoßen. Meistens machen wir es einfach, ohne zu fragen. Aber Herr Schlüter steht voll hinter uns.“
KS: „Welche Tipps habt ihr für andere Mitarbeitende, die überlegen, Corporate Influencer zu werden?“
Kira: „Nicht aufgeben, auf jeden Fall immer dranbleiben, jeden Tag posten und die Follower mitnehmen – sowohl in das private als auch ins berufliche Leben, damit man interessant bleibt. Bleib einfach authentisch, sei du selbst.“
KS: „Gab es einen Post von euch, der besonders erfolgreich war?“
Tommy: „Ja, wir haben viele. Der aktuellste ist besonders erfolgreich – der mit ‚Noch ein bisschen mehr‘. Der Comedian Frech Torge ist mit Helga und Marianne während der Corona-Zeit groß geworden. Er hat eine Szene, in der er ‚Noch ein bisschen mehr‘ sagt. Wir haben das auf unseren Fleischkäse umgemünzt. Unser Fleischkäsebrötchen? Immer ein bisschen mehr!“
KS: „Was würdet ihr euch von Unternehmen wünschen, um Corporate Influencing attraktiver zu machen?“
Kira: „Den Leuten, die darauf Lust haben, den Freiraum geben, die passende Hardware bereitstellen und die benötigte Zeit einräumen.“
KS: „Ganz herzlichen Dank an euch beide, Tommy und Kira!“
Tommy: Wir haben viele, der aktuellste ist sehr erfolgreich – der mit ‚Noch ein bisschen mehr‘. Da gibts von Frech Torge, einem Comedian, der in Corona-Zeit mit Helga und Marianne groß durchgestartet ist, er hat eine Szene, wo er noch ein bisschen mehr sagt, und wir haben das umgemünzt auf den Fleischkäse. Unser Fleischkäsebrötchen immer ein bisschen mehr!
KS: Was würdet ihr euch von Unternehmen wünschen, um Corporate Influencing attraktiver zu machen?
Kira: Den Leuten, die darauf Lust haben, den Freiraum zu geben und die Hardware zu stellen und die Zeit, die dafür benötigt wird.
KS: Ganz herzlichen Dank an euch beide, Tommy und Kira!
Und schau unbedingt mal auf dem Instagram-Kanal von Globus Koblenz vorbei!
Video-Interview mit Kira und Tommy: Youtube
Warum sollten Mitarbeitende Corporate Influencer werden?
Viele denken zunächst: „Das bringt doch nur dem Unternehmen etwas.“ Doch Corporate Influencing hat auch enorme Vorteile für Mitarbeitende:
- Personal Branding: Regelmäßige Sichtbarkeit in relevanten Netzwerken steigert den eigenen Marktwert.
- Netzwerkaufbau: Corporate Influencer erweitern ihr berufliches Netzwerk.
- Karriere-Booster: Mehr Reichweite kann zu neuen Projekten oder Speaking-Opportunities führen.
Ein Beispiel: Ein Ingenieur, der seine Projekte teilt, wird als Fach-Experte wahrgenommen und steigert nicht nur die Sichtbarkeit des Unternehmens, sondern auch seine eigene.
Win-Win-Situation: So profitieren beide Seiten
Corporate Influencing ist dann erfolgreich, wenn es eine beidseitige Wertschöpfung gibt:
✅ Für Unternehmen: Mehr Reichweite, authentisches Employer Branding und stärkere Mitarbeiterbindung.
✅ Für Mitarbeitende: Aufbau einer starken Personal Brand, Zugang zu neuen Karrierechancen und eine größere Expertise-Wahrnehmung.
Fazit: Corporate Influencing als Chance für beide Seiten
Corporate Influencer stärken nicht nur das Branding eines Unternehmens, sondern können auch ihre eigene Marke aufbauen. Während viele Unternehmen den Fokus auf Videos legen, sind professionelle Corporate Influencer Fotos genauso wichtig, um authentische Einblicke in die Unternehmenskultur zu geben. Besonders spannend ist Kiras Beispiel: Neben ihrer Rolle als Corporate Influencerin für Globus baut sie parallel ihre eigene Instagram-Community auf – ein perfektes Beispiel dafür, wie Corporate Influencing und Personal Branding ineinandergreifen können.
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