Schlagwortarchiv für: Profilbild

Portraitfoto in die Kamera schauen

Update: 03.07.2023

Ich möchte als Fotografin immer eine starke Verbindung zwischen meinen Bildern und den Betrachtern herstellen. Doch die Frage bleibt: Solltest du in professionellen Fotos in die Kamera schauen und den Betrachter direkt ansprechen oder lieber geheimnisvoll wegschauen?

In der Welt der Fotografie existieren viele Ansätze und Techniken, um Aufmerksamkeit zu erregen und Emotionen zu wecken. Eines meiner persönlichen Lieblingsthemen ist der magische Einfluss des Blickkontakts. Ein direkter Blick kann Vertrauen aufbauen und eine aufrichtige Verbundenheit herstellen. Unsere Augen sind der Spiegel unserer Seele und übermitteln tiefste Emotionen und Authentizität.

Doch andererseits hat das bewusste Wegschauen in Fotos auch seine faszinierenden Reize. Es erzeugt Geheimnis und Spannung, weckt die Neugier des Betrachters und hält seine Aufmerksamkeit gefesselt. Aber ist das Wegschauen wirklich der Schlüssel zu einem coolen und interessanten Bild, oder birgt es auch Gefahren, die unsere Botschaft missverstehen lassen?

In diesem Blogartikel möchte ich gemeinsam mit euch das Missverständnis beleuchten, dass es in der Welt der Fotografie darum geht, Trends zu folgen oder anderen nachzueifern. Es geht vielmehr um die Essenz, die ein Bild vermittelt, und die authentische Darstellung unserer Persönlichkeit und unserer Markenidentität.

Warum Menschen auf ihren Fotos wegschauen

Viele von uns kennen es nur zu gut: Das Unbehagen, wenn eine Kamera auf uns gerichtet ist und wir uns selbst auf Fotos oder in Spiegeln betrachten müssen. Es ist nicht ungewöhnlich, dass sich manche Menschen physisch nicht auf Fotos sehen können oder ihr Aussehen nicht mögen – sei es die Pose, die Zähne, das Lächeln, die Haarlinie oder andere vermeintliche Makel. Diese kleinen Details können ausreichen, um uns vor der Kamera unwohl zu fühlen.

Aus diesem Grund bevorzugen einige von uns, auf Fotos nicht in die Kamera zu schauen. Das Wegschauen kann ein Weg sein, sich zu verstecken oder Unsicherheiten zu kaschieren. Doch ist diese Entscheidung immer die beste für authentische und wirkungsvolle Bilder?

Natürlich haben auch Bilder, in denen wir bewusst den Blick von der Kamera abwenden, ihre ganz eigene Kraft. Sie erzeugen Spannung und Geheimnis, indem sie den Betrachter dazu bringen, sich zu fragen, was außerhalb des Bildes passiert. Diese subtile Art der Kommunikation ermöglicht Raum für Interpretationen und ermutigt den Betrachter, seine eigene Geschichte in das Bild einzubringen.

Profilbild Fotografie

Wegschauen

Der Blick in die Kamera: Selbstvertrauen und Zugänglichkeit

Als Fotografin für Headshots und Markenfotografie habe ich die Bedeutung des Blickkontakts auf Fotos oft beobachtet. Ein direkter Blick in die Kamera vermittelt Selbstvertrauen und Zugänglichkeit zugleich. Fotos sind wie Visitenkarten, die nicht nur Autorität und Prestige ausstrahlen sollen, sondern auch die persönliche Seite des Menschen oder der Marke zeigen.

Der Blick in die Kamera spielt auch eine entscheidende Rolle beim Wiedererkennen in der Öffentlichkeit, besonders wenn man eine Marke aufbaut. Unsichtbarkeit sollte vermieden werden, und der direkte Blick hilft dabei, eine Verbindung herzustellen.

Wenn wir in die Kamera schauen, öffnen wir uns dem Betrachter. Unsere Augen sind das Fenster zu unserer Seele und können tiefe Emotionen und Authentizität vermitteln. Ein direkter Blick kann Vertrauen aufbauen und den Betrachter dazu ermutigen, sich mit uns zu identifizieren. Es ist, als ob wir sagen: „Ich bin hier und ich möchte mich mit dir verbinden.“

Portraitfoto in die Kamera schauen

Portrait in die Kamera schauen

Vielfalt in der Bildsprache

Natürlich ist es wichtig, dass die Verwendung des Blicks in die Kamera zum jeweiligen Zweck passt. Für ein Profilfoto empfehle ich in der Regel, direkt in die Kamera zu schauen, um eine starke Verbindung mit dem Betrachter herzustellen. In Social-Media-Postings kann es jedoch durchaus angebracht sein, auch mal ein Portrait zu posten, bei dem man nicht in die Kamera schaut. Hier kommt es auf den spezifischen Zweck des Posts an.

Das Geheimnis der Authentizität

Die Fähigkeit, authentische und professionelle Bilder zu kreieren, hängt von vielen Faktoren ab. Ich habe in meinem Artikel „Was ist das Geheimnis authentischer Business Portraits?“ darüber geschrieben, wie man am besten auf Fotos aussieht und welche Aspekte dabei eine Rolle spielen.

Die Kraft der Verbindung

Ich glaube fest daran, dass jedes Bild die Möglichkeit hat, eine Geschichte zu erzählen und Menschen zu begeistern, egal ob wir in die Kamera schauen oder wegschauen. Als Fotografin ist es meine Leidenschaft, diese Verbindungen herzustellen und Bilder zu schaffen, die die Betrachter ansprechen.

Letztendlich denke ich jedoch, dass Bilder, in denen wir in die Kamera schauen, eine etwas größere Kraft haben, um die Betrachter zu engagieren.

Sie ermöglichen es uns, echte Verbindungen herzustellen und Geschichten zu erzählen, die unsere Betrachter berühren.

Du kennst das sicher auch, dass du es vor dir herschiebst, aktuelle Fotos von dir machen zu lassen. Sicher gibt es dafür andere Gründe als bei mir. Du musst dir erst einmal einen Fotografen suchen und der muss dann auch noch Zeit für dich haben. Das geht eventuell garnicht kurzfristig. Deshalb plane diese Dinge vorab, damit du garnicht in die Situation kommst, kurzfristig ein aktuelles Foto zu benötigen, sei es für einen Presseartikel oder Blogartikel, etc.

Ich muss mir keinen Fotografen suchen, da ich alles in meinem Studio machen kann. Trotzdem schiebe ich schon seit ein paar Wochen das Theme aktuelle Fotos vor mir her. Ich brauche, nachdem ich mich im Juli spezialisiert habe, eine neue Visitenkarte für Personal Branding. Ich finde es sehr wichtig, dass der Wiedererkennungswert mit diesem Foto gegeben ist. Das Profilfoto ist der erste Kontakt für den Betrachter, um sich mit der Person und Marke zu verbinden. Deshalb ist es ganz wichtig, in Social Media wie Xing, LinkedIn, Facebook, Instagram, etc. dasselbe Foto zu verwenden, dein Signature Picture.

Portrait mit dem iPhone

Vor ein paar Wochen fragte mich jemand, ob es denn große Unterschiede zwischen iPhone Fotos gibt zur professionellen Kamera. Dies brachte mich ins Grübeln.

Ich finde die Fotos auf dem iPhone XS schon ganz ordentlich und wollte dies einmal ausprobieren und genauer hinschauen. Ich sagte mir, die Pixel sind ausreichend, zumindest für das Internet, die Funktionen sind gut (Portrait Modus) und mit natürlichem Licht sehen die Bilder sicher professionell aus. So, baute ich mein iPhone entsprechend auf einem Stativ auf und ging ins Freie, wo ich die Wand vor meinem Studio als Hintergrund nutzte. Mit einer Bluetooth-Fernbedienung löste ich das iPhone aus. Die Bedienung war super einfach, einfach auf Portrait Modus stellen und losfotografieren. Es gibt genügend Fotografen, die mit natürlichem Licht fotografieren. Deshalb wollte ich es an mir selbst probieren, auch wenn ich nicht davon überzeugt bin, dass mir ein Portrait mit natürlichem Licht wirklich gefällt. Aber das ist mein persönlicher Geschmack.

Portrait mit der Canon 5D Mark IV

Nachdem ich zuerst einmal von den iPhone-Fotos begeistert war, zweifelte ich dann doch beim näher Hinschauen. Ich als professionelle Fotografin, die das Arbeiten mit Licht gelernt hat, kann kein iPhone-Foto als Profilbild verwenden. Für mich sehen die Bilder zu unprofessionell aus.

So baute ich am Tag danach in meinem Studio die Blitze auf. Eigentlich hätte ich gern wieder dieselbe Wand als Hintergrund genutzt, aber an diesem Tag war es stürmisch.

So fotografierte ich los, Kamera auf dem Stativ mit Fernauslöser für die Blitzanlage. Ich nutzte eine Fernbedienung, um die Kamera auszulösen.

Schon auf dem Display sah ich den Unterschied und war wieder sowas von überzeugt, von dem, was ich gelernt habe während meines Studium und später von Professional Photographers of America. Für ein richtiges Portrait malt man mit Licht und ich nutze dafür gern künstliches Licht.

Fazit:

Für mich gehört zu einem professionellen Foto das Licht. Sicher kann man mit dem iPhone auch künstliches Licht nutzen. Aber das macht sicher kein Anfänger, der das Handy als seine Kamera nutzt. Es mag sein, dass viele andere Fotografen das nicht so sehen. Ich habe in meiner Karriere als Fotografin von Anfang an mit künstlichem Licht gearbeitet und kann nicht ohne ;-)

Für den Laien macht das eventuell keinen großen Unterschied, aber durch meine langjährige Erfahrung in der professionellen Fotografie ergeben sich große Unterschiede wie folgt:

  • Farben Gesamteindruck
  • Hautfarbe
  • Licht- und Schattenspiel
  • Größe (iPhone produziert viel weniger Pixel)
  • Qualität beim Heranzoomen