Die 12 besten Tipps für Einsteiger in die digitale Fotografie
Sie haben Spaß an der digitalen Fotografie? Sie möchten die Schönheiten dieser Welt in Ihren Bildern festhalten? Sie wissen aber noch nicht wie man die Kamera bedient?
Dann sind Sie in diesem Artikel richtig. Hier gebe ich Ihnen ultimative Einsteigertipps rund um die digitale Fotografie.
Die digitale Fotografie ist in viele Teilbereiche wie Landschaftsfotografie, Tierfotografie, Portraits, Makrofotografie, etc. unterteilt. In meinem Artikel führe ich die wesentlichen Grundlagen der Digitalfotografie im Allgemeinen auf.
1. Die Grundlage: eine Kamera mit manuellen Einstellungsmöglichkeiten
Ich empfehle Ihnen eine Kamera, an der Sie die wichtigsten technischen Funktionen manuell einstellen können. Diese sind vor allem ISO, Verschlusszeit, Blende, Weißabgleich und Histogramm. Ihre Kamera sollte fähig sein, RAW-Dateien zu erstellen. Auch sollte ein Austausch des Objektivs möglich sein. Das bedeutet in den meisten Fällen die Auswahl zwischen einer Spiegelreflexkamera und spiegellose Kamera. Wenn Sie demnächst den Kauf einer Kamera planen, empfehle ich Ihnen den Kaufberater der PC-Welt.
Mittlerweile haben auch Kompaktkameras viele Funktionen. Sie sollten jedoch darauf achten, dass die Funktionen an der Kamera auch bequem zu bedienen sind. Und auch bei den spiegellosen Kameras gibt es große Entwicklungssprünge. Diese Kameras sind meist etwas kleiner und daher handlicher als DSLR’s, bieten jedoch ebenfalls eine sehr gute Bildqualität. Hier sind die Marken Sony, Fuji und Olympus die Vorreiter.
Ich selber habe übrigens mit einer digitalen Spiegelreflexkamera (Canon) das Fotografieren gelernt. Meine erste Kamera war die T1i von Canon. Diese Kamera besitze ich heute noch, und mein Sohn (15) darf sie für die Schule für Projekte benutzen.
Als ich im Jahr 2013 auf meine erste Vollformatkamera, die Canon 5D Mark III umgestiegen bin, war das ein Unterschied wie Tag und Nacht. Es war, als ob man mir einen Mercedes gegeben hat, bisher bin ich nur Trabant gefahren. Mittlerweile fotografiere ich mit dem Nachfolgemodell, Canon 5D Mark IV. Durch das Touch-Display ist diese Kamera noch einfacher zu bedienen als das Vorgängermodell und hat noch einige andere Funktionen mehr als die 5D Mark III, wie z.B. WiFi. Beide zusammen nutze ich z. B. bei Hochzeiten und erspare mir somit das Wechseln der Objektive.
Deshalb überlegen Sie ganz genau, wie Sie die Kamera einsetzen und ob eventuell doch sogar mehr aus der Hobbyfotografie werden könnte. Kaufen Sie Qualität. Auch bei Objektiven macht das einen großen Unterschied. Diese besitzt man ein Leben lang! Besser länger sparen.
2. Equipment – weniger ist mehr
Wenn Sie gerade mit der Fotografie beginnen, sollten Sie sich auf so wenig Equipment wie möglich beschränken. Sie sollten zuerst Ihre Kamera beherrschen und erst dann mit weiterem Equipment experimentieren.
Unbedingt notwendiges Equipment sind Speicherkarten. SD-Karten in den Größen ab 16 GB von Sandisk (besser größer) benötigen Sie, wenn Sie in RAW fotografieren. Was ich persönlich ebenfalls für unentbehrlich halte, sind UV-Filter. Sie sollten auf jeden Fall Ihr Objektiv zieren, da sie das Objektiv auch vor Staub und Beschädigung schützen. Dieser Filter hat für mich keinen anderen Nutzen, deshalb reicht hier ein günstiger Filter aus, z. B. von Walimex oder Hoya. Achten Sie beim Kauf auf den Durchmesser Ihres Objektives.
Optionales Equipment für den Anfang ist ein stabiles Stativ. Das sollten Sie auf Ihren Touren immer dabei haben. Manfrotto ist hier der Vorreiter. Ich selbst benutze ein Stativ der Marke Vanguard.
Falls Sie technische Dinge in der Fotografie ausprobieren möchten, sind Polarizer- und ND-Filter sowie eine Fernbedienung von Vorteil. Die Fernbedienung kann eine mit Kabel sein, diese sind sehr günstig. Bei Filtern sollten Sie jedoch auf Qualität achten. Ich benutze nur Filter der Firma B+W, die allerdings auch sehr teuer sind.
Und natürlich sollten Sie einen Rucksack oder Tasche zum Transport und zum Schutz dabei haben. Ich bevorzuge einen Rucksack, da ich mich so besser bewegen kann und die Hände frei hab. Lowepro bietet eine gute Auswahl zu angenehmen Preisen.
Mehr brauchen Sie für den Anfang nicht.
3. Lernen Sie Ihre Kamera kennen
Als ich mit der Fotografie begonnen habe, war meine allererste Aufgabe, meine Kamera zu zeichnen und alle Knöpfe und Funktionen aus dem Menü zu beschriften und zu erklären. Dafür durfte ich die Bedienungsanleitung nutzen. Man lernt dabei so viel über die Kamera und Möglichkeiten in der Fotografie, dass man danach direkt mit dem Fotografieren loslegen kann. Glauben Sie mir, das ist kein Scherz.
4. Der manuelle Modus – sehen Sie das Licht
Was ist eigentlich der Manuelle Modus? Warum sollte ich nicht im Automatik Modus fotografieren? Ganz einfach, weil Sie als Künstler das Licht und die Dinge mit Ihren eigenen Augen sehen. Sie überlegen schon bevor das Bild entsteht, was Sie im Fokus haben wollen und wie das Bild belichtet werden soll (nach Ihren Vorstellungen). Wenn Sie dies im Automatik Modus der Kamera überlassen, entstehen niemals die Bilder, die Sie sich vorstellen.
Um im Manuellen Modus der Kamera fotografieren zu können, benötigen Sie einiges an Hintergrundwissen. Das Zusammenspiel von ISO, Blende und Verschlusszeit spielt eine wichtige Rolle. Wenn man einen Faktor verstellt, sollte man die anderen Faktoren anpassen. Das Histogramm gibt Aufschluss, ob das Bild über- oder unterbelichtet oder korrekt belichtet ist. In diesem Artikel von www.besserfotografieren.com können Sie dieses Zusammenspiel nachlesen.
Um sich das noch besser erklären zu lassen, habe ich Ihnen ein Video in youtube herausgesucht, das die ISO, Verschlusszeit und Blende erklärt.
5. Fotografieren Sie in RAW statt in JPEG
Von Anfang an sollten Sie Ihre Kamera so einstellen, dass Sie in RAW fotografieren. RAW-Dateien sind Dateien mit großen Datenmengen. D. h. Sie haben die Möglichkeit, die Bilder zu korrigieren, wenn Ihnen in der Belichtung ein Fehler unterlaufen ist. Das Bild verliert nicht an Qualität durch die Bearbeitung. Eine jpeg-Datei verliert schon bei jedem Öffnen der Datei an Qualität. jpeg-Dateien beinhalten nicht dieselben Datenmengen wie eine RAW-Datei. Ihnen mag die jpeg-Datei auf dem Display der Kamera besser gefallen, weil von vornherein bestimmte Informationen in das Bild gepresst werden, die ein RAW-Bild nicht hat, aber eine RAW-Datei kann man ganz anders und vor allem nach Ihren Vorstellungen bearbeiten. Der einzige Nachteil hier ist, der Platz, den Sie auf Ihrem Computer benötigt.
6. Bildbearbeitung – Empfehlung: Adobe Photoshop Lightroom
Seitdem ich fotografiere, und das sind jetzt schon 9 Jahre, benutze ich Adobe Photoshop und Bridge zum Bearbeiten meiner Bilder. Seit 2015 nutze ich für alle Vorarbeiten, wie das Sortieren, Organisieren, leichte Anpassungen in den Bildern, Speichern und Drucken der Bilder Adobe Photoshop Lightroom. Lightroom ist so eine große Erleichterung, wenn man täglich mit vielen Dateien arbeitet. Es macht auch Spaß, damit eine Slideshow oder Collage zu erstellen. Das Abspeichern vieler Fotos gleichzeitig in einer bestimmten Größe, mit und ohne Wasserzeichen, ist sehr einfach. Von Lightroom aus kann man direkt über ein Plugin das Foto in Photoshop oder einem anderen Programm bearbeiten. Daher kann ich Adobe Photoshop Lightroom nur empfehlen. Ich habe dazu ein ganz kurzes Video erstellt.
Für diejenigen unter Ihnen, die einen Schritt weitergehen möchten oder schon Erfahrungen in Photoshop haben, bietet Adobe ein Monatsabonnement für alle drei Programme an, Lightroom, Bridge und Photoshop, genannt Creative Cloud.
Falls Sie nicht mit Photoshop vertraut sind, sollten Sie sich erst einmal Lightroom aneignen.
7. Lernen Sie die Grundlagen der Bildkomposition
Eines meiner liebsten Fotolabore in Deutschland, Whitewall.de hat einen tollen Artikel zum Thema Bildkomposition veröffentlicht. Hier wird die Bildkomposition anhand von Bildern sehr gut erklärt.
Suchen Sie sich ein Objekt, am Anfang am Besten etwas in der Natur, das sich nicht bewegt, z. B. einen Stein, Holz, Dekoration im Garten. Im Prinzip geht es darum, dass Sie Ihr Objekt, das Sie fotografieren möchten, zuerst einmal inspizieren. Gehen Sie um dieses Objekt herum, schauen Sie von oben und von unten, von links und von rechts, welcher Winkel Ihnen am schönsten erscheint. Gehen Sie dicht heran. Suchen Sie nach Farben, Mustern, Linien, Diagonalen, Symmetrien im Bild, die Sie mit einbauen können, evtl. für den Hintergrund. Machen Sie das Bild dadurch interessanter.
Probieren Sie die Regel vom “Goldenen Schnitt”, positionieren Sie das Objekt auf eine Stelle, wo sich die Linien im Bild kreuzen (stellen Sie sich diese Linien beim Fotografieren vor). Schauen Sie, dass das Sonnenlicht von der Seite kommt, damit das Bild dreidimensional erscheint und nicht “flach”. Erzeugen Sie Schatten. Spielen Sie mit der Schärfentiefe des Hintergrundes.
Lernen Sie die wichtigsten Regeln der Fotografie und wenden Sie sie an. Regeln sind da, um gebrochen zu werden. Diese können Sie nur brechen, wenn Sie diese kennen.
8. Packen Sie Ihre Ausrüstung und beginnen Sie zu fotografieren
Verstauen Sie Ihre Ausrüstung gut in Ihrer Fototasche. Achten Sie darauf, dass Sie bei Wanderungen festes Schuhwerk und Wasser dabei haben. Achten Sie auch auf die Witterungsverhältnisse, zu heiß, zu kalt, zu naß …
Beginnen Sie zu fotografieren, und schauen Sie immer, ob Sie das Bild, das Sie vorhaben zu machen, vorab schon in Ihrem Kopf so sehen, wie es letztendlich aussehen soll. Haben Sie Vorstellungen und stellen Sie entsorgend Ihre Kamera ein.
9. Fotografieren Sie so viel wie möglich in verschiedenen Lichtsituationen
Wenn Sie in der Natur fotografieren, sind Sie den Lichtverhältnissen ausgesetzt, die vorherrschen. Das schönste Licht finden Sie am Morgen, ca. eine Stunde nach Sonnenaufgang und am Abend, eine Stunde vor Sonnenuntergang, denn dann ist das Licht warm. Je höher die Sonne steht, desto kälter ist das Licht der Sonne. Probieren Sie diese verschiedenen Lichtsituationen. Schauen Sie, wie sich die Schatten in Ihren Bildern verändern. Werden die Schatten länger oder kürzer? Passen Sie die Kamera entsprechend den verschiedenen Lichtsituationen an!
Durch viel Übung beim Einstellen Ihrer Kamera können Sie bald jede Situation im Schlaf bewältigen.
10. Fotografieren Sie ein Objekt in verschiedenen Kameraeinstellungen
Um zu erlernen, welche Einstellung an der Kamera für welches Motiv passt, ist es ratsam, am Anfang jedes Bild in verschiedenen Einstellungen zu fotografieren. Probieren Sie einfach aus, die Blende zu verstellen oder die Verschlusszeit zu ändern. Belassen Sie die ISO, wenn möglich, auf dem niedrigsten Wert, damit Sie so die höchste Qualität an Bildern erzeugen. Dies ist eine sehr gute Übung.
Wenn Sie später vor Ihrem Computer sitzen und dieses eine Motiv in verschiedenen Bildern mit verschiedenen Kameraeinstellungen sehen, erkennen Sie ganz genau, welche Einstellungen Sie am meisten für das Bild mögen und können dies für zukünftige Fotos anwenden.
11. Laden Sie Ihre Bilder, und suchen Sie die schönsten Bilder für die Bildbearbeitung heraus
Eine weitere schöne Herausforderung ist das Sortieren der Bilder. Ich mache dies in Adobe Photoshop Lightroom, wie schon vorab erwähnt. Hier kann man Sterne wie für eine Bewertung vergeben, mit Flaggen arbeiten oder auch mit Farben. Z. B. keinen Stern für verschwommene Bilder, 3 Sterne für ok, 5 Sterne für super. Das ist eine schöne Übung, um kritisch auf die Bilder zu schauen. Löschen Sie direkt alle Bilder, die sie aussortiert haben. Wenn Sie die Bilder sichten, nehmen Sie das Bild bitte genau unter die Lupe, d. h. vergrößern Sie jedes Bild auf mindestens 100 %, damit Sie unmittelbar erkennen, dass das Bild nicht verschwommen ist.
Nur die schönsten Bilder werden bearbeitet und aufbewahrt. In einem kurzen Video erkläre ich Ihnen wie ich meine Fotos vorsortiere!
12. Nutzen Sie Plattformen wie Flickr, um Ihre Bilder zu zeigen und Feedback zu erhalten
Möchten Sie Feedback zu Ihren Bildern? Melden Sie sich bei Plattformen wie Flickr oder Google+ an. Ich habe dadurch viel gelernt. Dort gibt es Gruppen und viele andere Informationen, die in der Fotografie sehr hilfreich sind. Wenn Sie Ihre Bilder dort hochladen, öffentlich stellen und mit Tags versehen, werden diese von anderen Mitgliedern gefunden und oft bewertet. Sie können nach Alben oder Fotos sortieren. Auch sieht man hier viele Beispiele und kann sich Ideen für zukünftige Projekte holen.
Ich persönlich nutze Flickr auch viel zum Teilen meiner Bilder von Urlaubsreisen mit der Familie und Freunde. In Google+ können Sie “Communities” für sich selbst anlegen oder in anderen Communities stöbern.
Und natürlich darf ich hier nicht vergessen, die wohl bekannteste Social Media Plattform zu erwähnen, nämlich Instagram. Instagram dient nicht nur dafür, seine Bilder zu zeigen und sich von anderen Künstlern inspirieren zu lassen, sondern man kann Instagram auch als Werbeplattform nutzen. An Instagram mag ich, dass das Portfolio eines Künstlers auf einen Blick ersichtlich ist. Außerdem finde ich Instagram sehr bequem zu bedienen. Sie erhalten durch die Push-Nachrichten direkt Informationen auf das Handy geschickt und wissen, wer Ihre Fotos kommentiert oder mit Herz versehen hat. Sehr großen Anklang findet bei mir die “Story” in Instagram. Wenn ich in der “Story” etwas poste, was meist etwas persönliches ist oder ein kleines Video über meine aktuelle Shooting Location, habe ich das Gefühl, dass hier mehr Leute draufklicken als es in Facebook der Fall ist.
Facebook verliert bei mir gerade an Punkten, weil die Reichweite der Posts, die ich auf meiner Seite veröffentliche, in letzter Zeit deutlich eingeschränkt wurde. Ich werde weiterhin auf Facebook posten, konzentriere mich aber auch sehr viel mehr auf Instagram.
Folgen Sie mir auf Flickr, Google+, Instagram, und Facebook und schauen Sie wie ich meine Bilder veröffentliche.
Suchen Sie einfach die bequemste Variante für sich heraus und laden Sie Ihre eigenen Bilder. Wichtig ist, dass Sie nur die Bilder veröffentlichen, mit denen Sie auch absolut zufrieden sind.
Ich hoffe, diese 12 ultimativen Tipps rund um den Einstieg in die digitale Fotografie helfen Ihnen für Ihren Start.
Ich bin ein Mensch, der nicht von Theorie leben kann. Aus diesem Grund habe ich Fotografie studiert. Falls auch Sie persönliche Anleitungen beim Erlernen der digitalen Fotografie benötigen, ich biete den Workshop “Einführung in die digitale Fotografie” an.
In diesem Jahr findet dieser Workshop noch einmal statt. Melden Sie sich noch schnell dazu an, denn die Teilnehmerzahl ist begrenzt. Er findet am 27. Oktober 2018, von 10 – 13 Uhr, in meinem Studio in Polch-Kaan statt.
Ich wünsche Ihnen gutes Gelingen! Und immer dran denken – ganz viel Üben!
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